Nie wieder Nierensteine! (Teil 2: Calciumphosphat)

19. April 2025

Nierensteine – wer sie einmal hatte, vergisst sie nie. Die Schmerzen können heftig sein, doch die gute Nachricht ist: Sie können aktiv vorbeugen. In diesem Beitrag geht es speziell um Calciumphosphat-Steine, eine besondere Form von Nierensteinen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Risiko senken können – Schritt für Schritt.

 


Was sind Calciumphosphat-Steine?

Calciumphosphat-Steine entstehen, wenn sich zu viel Calcium und Phosphat im Urin befinden – vor allem dann, wenn der Urin zu alkalisch (also basisch) ist. Sie machen etwa 10–20 % aller Nierensteine aus und treten häufiger bei Menschen mit bestimmten Stoffwechselstörungen oder einer dauerhaft hohen Urin-pH auf.


1. Viel trinken – aber richtig!

Die einfachste und wichtigste Massnahme: Trinken Sie ausreichend! Ziel ist ein Urinvolumen von mindestens 2–2,5 Litern pro Tag.

Tipps:

  • Wasser oder verdünnte Kräutertees sind ideal. Vermeiden von Mineralwasser mit hohem Calcium- und Bikarbonatgehalt.
  • Trinken Sie über den ganzen Tag verteilt – nicht nur morgens oder abends.
  • In heißen Sommermonaten oder bei körperlicher Aktivität: Mehr trinken!

2. Ernährung anpassen – mit Augenmerk und Verstand

Phosphatreiche Lebensmittel begrenzen:

  • Weniger Schmelzkäse, Wurst, Fertiggerichte, Cola oder verarbeitete Lebensmittel – diese enthalten oft Phosphatzusätze.
  • Vorsicht auch bei sehr hoher Milchprodukte-Zufuhr – hier gilt: nicht übertreiben.

Calcium – nicht meiden, aber bewusst einbauen:

  • Calcium ist wichtig für die Gesundheit. Aber: Zu hohe Mengen auf einmal können die Steinbildung fördern.
  • Am besten: Calcium aus natürlichen Quellen wie Milch, Käse, Joghurt – verteilt über den Tag.

Eiweiss in moderater Zufuhr:

  • Tierisches Eiweiss (Fleisch, Wurst, Fisch) erhöht die Ausscheidung von Calcium, deshalb maximal 150 g Fleisch, Fisch oder Wurstwaren pro Tag. Keine rein vegetarische Diät, da diese einen basischen Urin fördert
  • Ideal: Pflanzliche Eiweissquellen wie Hülsenfrüchte oder Tofu öfter einbauen.

3. Den Urin-pH im Blick behalten

Ein zu hoher pH-Wert (alkalischer Urin) begünstigt Calciumphosphat-Steine. Hier helfen:

  • Urinverdünnung vor allem über Mineralwasser mit niedrigem Gehalt an Calcium und Bikarbonat. Hinzufügen von Cranberrysaft in Erwägung ziehen Ihr Arzt kann den pH-Wert Ihres Urins prüfen – in manchen Fällen macht auch eine pH-Messung zuhause Sinn (Teststreifen aus der Apotheke).

4. Medikamente? Nur wenn nötig – und richtig!

Einige Medikamente wie kalziumhaltige Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Diuretika können das Risiko erhöhen. Auch eine zu hohe Einnahme von Vitamin D kann problematisch sein.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Medikamente einnehmen – vielleicht gibt es Alternativen oder eine bessere Dosierung.


5. Regelmässige Kontrolle

Wenn Sie schon einmal Nierensteine hatten, lohnt sich eine regelmässige ärztliche Kontrolle – inklusive Urin- und Blutuntersuchungen. So lassen sich Risikofaktoren frühzeitig erkennen.


Bonus: Stress abbauen, Bewegung fördern

Auch wenn es nicht direkt auf den ersten Blick damit zu tun hat – ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, Stressabbau und einer ausgewogenen Ernährung wirkt sich positiv auf Ihren Stoffwechsel und Ihre Nieren aus.


Fazit: Aktiv gegen Calciumphosphat-Steine

Ihre 5 wichtigsten Schritte zur Vorbeugung:

Viel trinken – mindestens 2 Liter pro Tag

Phosphatreiche Lebensmittel reduzieren

Calcium bewusst und nicht übermässig zuführen

Urin-pH im Auge behalten

Medikamente kritisch prüfen und eng mit dem Arzt absprechen


Wenn Sie zu wiederholten Steinen neigen, kann es sinnvoll sein, ein Ernährungstagebuch zu führen – oder sich von einer Ernährungsberatung begleiten zu lassen, am besten mit Erfahrung in Nephrologie. Wir empfehlen unsere Partnerin Esspraxis am See, ein Top-Team für Ihre Ernährung!

Bleiben Sie dran – mit kleinen Veränderungen können Sie viel erreichen. Ihre Nieren werden es Ihnen danken!